Von Jeremias Schröder, Abtprimas
Liebe Mitbrüder und Schwestern,
Herzliche Adventsgrüße aus Rom! Heute verschicken wir die erste Ausgabe von NEXUS, einem Nachrichtenbulletin für unsere benediktinische Familie. Dies ist kein Rundschreiben im strengen Sinn und eher nicht zum Lesen im Refektorium geeignet. NEXUS will vielmehr ein Bindeglied sein, das unsere Klöster, Mönche und Schwestern einander näher bringt. Es wird über die Äbte und die CIB an die Klöster verteilt. Meine Bitte ist, diese Mail auch den Mitgliedern Eurer Gemeinschaft zukommen zu lassen, damit Interessierte den verschiedenen Links folgen und die Themen erkunden können. Wir hoffen, NEXUS alle ein bis zwei Monate herauszubringen.
Ein Feature von NEXUS werden die Nekrologe sein. Einmal im Monat wollen wir alle Mitbrüder auflisten, die seit dem Erscheinen der letzten Ausgabe gestorben sind, damit ihre Erinnerung lebendig bleibt und wir für diejenigen beten können, die wir kannten. Bitte helfen Sie uns, diesen Nekrolog vollständig zu halten, indem Sie Ihre Nachrufe und Todesanzeigen auch an necrologium@anselmianum.com senden.
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Hier in Rom war der letzte Monat von der Synode zur Synodalität geprägt. Das Abschlussdokument der Synode wurde von Papst Franziskus als Teil seines ordentlichen Lehramts deklariert. Ich bin recht gespannt, ob und wie das die Art und Weise, wie wir Kirche sind, allmählich verändern wird. Während der langen Synodenzeit konnte man Benediktiner oft sagen hören, dass es da für uns nicht viel Neues geben wird. Synodalität ist ja sozusagen Teil unserer DNA und wir praktizieren das alles schon. Das ist nicht falsch, aber es klingt auch selbstgefällig. Auch unsere Beratungs- und Entscheidungsmechanismen können weiterentwickelt werden, zum Beispiel mit der Methode des geistlichen Gesprächs.
Auf der Ebene unserer Konföderation gibt es einige Bestrebungen, die synodalen Elemente zu stärken. Neu ist ein regelmäßiges gemeinsames Treffen zwischen der Leitung der Communio Internationalis Benedictinarum, d.h. der Organisation der Benediktinerinnen, und unserer Konföderation der Mönche. Sr Lynn McKenzie, die Moderatorin der CIB und ihre Vikarin Äbtissin Franziska von Dinklage treffen sich in regelmäßigen Abständen mit Abtpräses Christopher Jamison von der Englischen Benediktinerkongregation und mir, um gemeinsame Themen zu besprechen. Auch die AIM, die mittlerweile fast 60 Jahre alt ist, wird gerade überholt. Bei der Ratssitzung in der Abtei von Poblet Ende November trugen wir Vorschläge zusammen, wie diese einzigartige Organisation, in der Benediktiner, Zisterzienser und Trappisten zusammenarbeiten, auf allen Kontinenten gestärkt werden kann.
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Ich schreibe dies am ersten Adventssonntag. Die gregorianische Melodie der Antiphon Iucundare mit ihrem langgezogenen Melisma hallt noch immer in mir nach. Es ist ein Seufzer, aber ein Seufzer der Hoffnung. Hoffnung ist auch das Thema, das Papst Franziskus uns für das Heilige Jahr gegeben hat, das bald beginnt. Möge diese Adventszeit Sie voller Hoffnung finden und mögen unsere Klöster Leuchtfeuer der Hoffnung für alle die sein, die sich von unserem Leben anregen lassen!
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