Klosterleben heute
AIM Bulletin heft 126 (2024)
Inhaltsverzeichnis
Editorial
Jean-Pierre Longeat OSB
Lectio divina
„Geh, verkauf deinen Besitz und gib ihn den Armen, dann komm und folge mir nach!“ (Mt 19,21)
Jean-Pierre Longeat OSB
Perspektiven
Klosterleben heute –Antworten auf den Fragebogen der AIM
Internationales Team der AIM
Versuch einer Synthese der Antworten nauf den Fragebogen
Internationales Team der AIM
Berichte
Reise nach Kanada und in die USA
Jean-Pierre Longeat OSB
Reflexion
Versuch einer gemeinsamen Vision
Jeremy Driscoll OSB
Zeugnis
Leben in einer multikulturellen Gemeinschaft
Paul Mark Schwan OCSO
Kunst and Litugie
Die abenteuerliche Reise des Kapitelsaals von Santa Maria de Ovila
Thomas X. Davis OCSO
Zeugen für das Monastische Leben
Sr. Judith Ann Heble OSB, zweite Moderatorin der Communio Internationalis Benedictinarum (CIB) (1941-2023)
Maire Hickey OSB
Äbtissin Lazare Hélène de Rodorel de Seilhac OSB (1928-2023)
Benediktinerinnen von Saint-Thierry
Leitartikel
Nach der Veröffentlichung von „Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart“ (AIM-Bulletin 116/2019) und „Der monastische Traum“ (121/2021) wollte das Internationale Team der AIM eine umfassende Befragung von Klosterleitern durchführen, um ihre derzeitigen Hauptanliegen, ihre Prioritäten, die Hilfe, die sie von der AIM erwarten, und einige gelungene Beispiele für neuere Klosterprojekt zu sammeln.
Unter den Befragten zeigten sich einige vom Fragebogen der AIM überrascht: Die „Allianz für Internationales Mönchtum“ wird oft als bloße Finanzierungsquelle für Projekte gesehen, die von jungen Gemeinschaften in Afrika, Asien, Lateinamerika, Ozeanien und Osteuropa an sie herangetragen werden. Es sei jedoch daran erinnert, dass AIM gemäß ihrer Satzung, die vom Kongress der Benediktineräbte 2004 genehmigt wurde, auch die Aufgabe hat, über den Sinn des monastischen Lebens nachzudenken und seine Besonderheit in den verschiedenen Kulturen hervorzuheben (Art. 6). Die AIM ist daher stets darum bemüht, das Bewusstsein für den Wert des Mönchtums in den Gemeinschaften selbst, in der Kirche und in der Gesellschaft zu fördern (Art. 7).
In diesem Sinne kann man manchmal sagen, dass die AIM ein Dokumentationszentrum für die Entwicklungen des monastischen Lebens in der Welt ist und dabei helfen kann, die Fragen und die wichtigsten Herausforderungen wiederzugeben. Es muss auch betont werden, dass AIM zusammen mit DIM-MID (Intermonastischer Dialog) der einzige Ort ist, an dem die drei Orden, die der Regel des heiligen Benedikt folgen, sowohl Männer- als auch Frauengemeinschaften zusammenarbeiten. Die AIM arbeitet auch in enger Verbindung mit monastischen Vereinigungen auf der ganzen Welt: Dies ermöglicht ihr ein wertvolles Verständnis dessen, was in diesen Regionen gelebt wird, und beleuchtet die verschiedenen Arten, wie die Realitäten des monastischen Lebens heute angegangen werden.
Aus all diesen Gründen kommt AIM zunehmend auch eine prophetischen Mission zu, die weit davon entfernt ist, mit den Aufgaben der Orden und Kongregationen zu konkurrieren, sondern im Gegenteil nur versucht, ihnen auf ergänzende Weise zu helfen, besser auf den Ruf Christi im monastischen Leben zu antworten.
Neben den Antworten auf unseren Fragebogen finden Sie im neuen Bulletin einen Bericht über eine Reise zu Klöstern an der Westküste der USA sowie ein Zeugnis über eine gemeinsame Vision hinsichtlich Leitung und Interkulturalität in einer monastischen Gemeinschaft. Es folgt ein Bericht über die künstlerische Ausgestaltung der Abteikirche von Vina (New Clairvaux, Kalifornien) und ein Nachruf auf Schwester Judith-Ann Hebble, der zweiten Moderatorin der „Internationalen Gemeinschaft der Benediktinerinnen“ (CIB). Gewürdigt wird zudem Schwester Lazare de Seilhac, Benediktinerin von Saint-Thierry (Frankreich, Kongregation der hl. Bathilde), die viel zur Entwicklung von AIM und vor allem zur Ausbildung mehrerer Generationen von Mönchen und Nonnen als Regelexpertin beigetragen hat. Es wäre schön, wenn ihr eindrucksvolles Leben einmal ausführlicher gewürdigt würde.
Jean-Pierre Longeat OSB
Präsident der AIM
Artikel
„Geh, verkauf deinen Besitz und gib ihn den Armen, dann komm und folge mir nach!“ (Mt 19,21)
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Lectio divina
Jean-Pierre Longeat OSB
Präsident der AIM
„Geh, verkauf deinen Besitz
und gib ihn den Armen, dann komm
und folge mir nach!“
(Mt 19,21)
Der Dialog zwischen Jesus und dem jungen Mann im Matthäusevangelium 19,16-26, ergreift uns, da in ihm unsere eigenen Sehnsüchte angesprochen werden. Wir erkennen uns in diesem Anhänger der jüdischen Religion wieder und sind tief berührt von den Antworten Jesu, die uns einen Schlüssel dazu geben, wie wir ein Leben in der Nachfolge, ein Leben als Mönch, als Nonne oder Schwester führen können, das seinem eigenen Leben entspricht. Lassen wir uns einmal ganz und gar auf diesen Text ein, lassen wir uns vom Heiligen Geist inspirieren, um darin ein entscheidendes Wort zu hören, das uns weiterbringen kann.
Die Frage des jungen Mannes bezieht sich darauf, was man tun muss, um das ewige Leben zu erlangen: „Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen?“ (Mt 19,16).
In einem ersten Schritt verweist die Antwort Jesu lediglich auf einige Gebote, die den religiösen Pflichten des Gläubigen zugrunde liegen. Doch in einem zweiten Schritt, auf Drängen seines Gesprächspartners, fällt die Antwort ganz anders aus. Nehmen wir uns einen Moment Zeit, um diese beiden Antworten Jesu zu betrachten, und schauen wir uns dabei selbst an: Wo stehen wir, wenn wir die Haltung des jungen Mannes betrachten?
1. Antwort: Jesus zitiert einige Gebote, um die religiösen Pflichten des Gläubigen zusammenzufassen. Dabei erinnert er einfach an die letzten Gebote des Dekalogs, aber er zitiert sie nicht in der Reihenfolge, in der sie in der Bibel stehen (in Exodus 20 oder Deuteronomium 5). Er streicht vielmehr das letzte Gebot aus der Liste des Dekalogs und fügt stattdessen als Zusammenfassung eine Vorschrift aus Levitikus (19,18) hinzu: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. Alle diese Gebote beziehen sich auf das moralische Verhalten: „Du sollst nicht töten, nicht ehebrechen, nicht stehlen, nicht falsches Zeugnis ablegen“. Wie der reiche Jüngling könnten viele von uns Jesus antworten: „Alle diese Gebote habe ich gehalten“. Unsere religiöse Perspektive ist ziemlich gut durch solche ethischen Bestimmungen gekennzeichnet, die bereits sehr bemerkenswert sind. Viele sind damit zufrieden und ihr Leben ist höchst lobenswert.
Aber andere haben das Gefühl, dass im menschlichen Leben mehr auf dem Spiel stehen muss und dass unser Werden nicht nur an ein gutes moralisches Verhalten gebunden ist, so tugendhaft es auch sein mag.
Der junge Mann bohrt also tiefer: „Was fehlt mir dann noch?“ An dieser Stelle taucht erstmals der Begriff „junger Mann“ oder „Jüngling“ in unserem Text auf. Indem er diese entscheidende Frage stellt, präsentiert sich der Mann als jemand, der etwas Neues will. Das wird durch den Ausdruck „junger Mann“ zum Ausdruck gebracht, er ist buchstäblich ein „neuer“ Mensch, ein neu Geborener. Er lässt die tiefe Sehnsucht, die in ihm steckt, in sich aufsteigen. Jesus fördert durch seine Worte und sein Verhalten dieses Auftauchen bei anderen; für ihn gibt es nichts Wichtigeres im Leben als das: Die tieferen Bereiche unseres Wesens sind dazu berufen, ans Licht zu kommen und durch das Wirken des Heiligen Geistes wird ständig Neues in die Tat umgesetzt.
Und das ist die Antwort Jesu. Er macht den Kern seines Denkens bekannt: Er spricht von Erfüllung und nicht mehr nur von einer Pflicht, die einzuhalten ist. Dies gipfelt in der Einladung: „Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf alles, was du in deiner Hand hältst (so der griechische Originaltext) und gib es den Armen; und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm, folge mir nach!“
Damit schließt Jesus an den ersten Teil des Dekalogs an, der immer wieder vergessen wird: „Du sollst keine anderen Götter haben und dir keine Götzen machen, du sollst den Namen Gottes nicht missbrauchen, halte den Sabbattag“. Es geht darum, sich nicht in allzu menschlichen Besitztümern zu verfangen. Ein Götze ist das, was man in der Hand hält und für sich selbst behält, ohne dass sich das Leben zwischen den Geschöpfen und dem Gott der Freiheit frei bewegen kann.
Unsere Schwierigkeit, auf den Ruf Gottes zu antworten, liegt genau darin. Wenn wir nicht von unseren Götzen ablassen, wenn wir nicht auf all das verzichten, was wir fest im Griff haben und das gleichsam der Motor unseres Lebens ist und nicht selten unsere Handlungen und Gedanken diktiert, dann verpassen wir die Fülle des Lebens, zu der uns Gott einlädt. Stattdessen verfallen wir unmerklich in Gedankenkreise, bei denen oft die Traurigkeit das letzte Wort hat, denn die Versprechungen unserer Götzen erfüllen sich nie.
Der junge Mann, der die Worte Jesu hörte, „ging voll Traurigkeit weg, denn er hatte viele Besitztümer“. Es ist interessant, dass der hier verwendete Begriff von sehr elementarer Bedeutung ist. Der junge Mann betrachtete das, was sein Eigentum ausmacht, als Besitztümer; Jesus sah die Dinge ganz anders, und er spricht von etwas ganz anderem: Es geht ihm um eine grundlegende Realität, die in unserem Bewusstsein wohnt, die wir als unser Ziel in dieser Welt betrachten und für die es sich lohnt, alles hinzugeben.
Aber ich höre natürlich die Proteste. Das ist doch nicht möglich! Umso mehr, als Jesus betont: „Es ist schwer, dass ein Reicher in das Himmelreich kommt; leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Himmelreich kommt.“ Dann folgt eine Erleichterung: „Für Menschen ist es unmöglich, aber für Gott ist alles möglich“. Der von Jesus verwendete Vergleich ist nicht wörtlich zu nehmen, sondern soll lediglich das Gewissen wecken. Anstatt bei menschlichen Verhaltensweisen stehen zu bleiben, die auf götzenhaften Vorstellungen und Besitztümern beruhen, ist es vielmehr notwendig, jede Abschottung gegenüber sich selbst und dem, was man glaubt, für sich zu besitzen, aufzugeben, um wirklich die Freiheit, die Freude und die Schönheit des Gebots der Liebe zu leben: Das ist der einzige Schatz des Himmels. Ja, für Menschen ist das unmöglich, aber für Gott ist alles möglich.
Wenn wir den Weg des jungen Mannes verfolgen, stellen wir fest, dass er zu Beginn des Abschnitts mit der einfachen Bezeichnung „jemand“ bezeichnet wird: „Und siehe, jemand kommt zu Jesus“. Dieser möchte wissen, was er Gutes tun kann, um das ewige Leben zu erlangen. Jesus verweist ihn auf den Einen, der Gott ist und in dem das Gute wohnt: „Einer allein ist gut“, also kann man sein Leben in der Beziehung zu ihm erfüllen und nicht allein in scheinbar perfekten Handlungen, die man vollbringen muss, um religiösen Pflichten nachzukommen. Als er dann sein tiefes Verlangen zum Vorschein kommen lässt, wird er als „junger Mann“ bezeichnet. Er steht an der Schwelle zur Wiedergeburt. Diese Wiedergeburt von oben, von der man spürt, dass sie ganz nahe ist, ist bei diesem jungen Mann besonders anrührend. Als er sich schließlich zurückzieht, geht er weg als ein Mann voller Traurigkeit.
Wie können wir diesen Text auf unsere Situation übertragen? Auch wir sehnen uns nach dem Leben. Wir suchen nach dem, was uns fehlt, weil uns die bloße Umsetzung religiöser Moralvorschriften nicht ausreichend motiviert. Jesus schlägt uns vor, uns von allem zu lösen, an das wir uns klammern. Jesus sagt dazu: „Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Geld“ (Lk 16,13). Er zeigt auch, wie man sich selbst verlassen muss, oder genauer gesagt die Illusion, die man von sich selbst hat, denn oft finden wir uns mehr an jene äußeren Dinge gebunden, die uns zu Rollenspielern machen, die nicht wirklich wir selbst sind. Sich selbst zu verlassen berührt alle Dimensionen unseres Lebens bis hin zu dem Punkt, dass es von oben neu geboren wird. Es ist nicht möglich, eine solche Dimension zu erfahren, ohne sich von seinen Götzen zu trennen.
Was könnten die Götzen sein, die uns heute daran hindern, in einer freien Beziehung zu Gott zu sein, damit wir wirklich die Osterfreude bezeugen können, die uns aus der Traurigkeit eines um sich selbst kreisenden Lebens herausholt?
Ja, es liegt eine radikale Freude, alles zu verkaufen und loszulassen, um einen Schatz im Himmel zu haben und ihn in Liebe mit allen Armen Gottes zu teilen. Was nützt es, sich zurückzuhalten, wenn Gott uns dort die totale Erfüllung unseres Lebens verspricht? Das ist das Zeugnis, das wir für Gottes Erlösung abzulegen haben. Wenn Gott uns erschaffen hat, dann um sein eigenes Leben inmitten des irdischen Weges, zu dem wir bestimmt sind, weiterzugeben: Verlieren wir keine Zeit mehr – das Reich Gottes ist da, treten wir in die Freude ein, die Gott uns schenkt, und seien wir seine Dienerinnen und Diener, damit möglichst viele Menschen schon jetzt die Erfüllung ihres Lebens finden. Das ist unsere Berufung und es liegt eine tiefe Freude darin, sie zu erfüllen.
Antworten auf den Fragenbogen der AIM
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Perspectives
Iternationales Team der AIM
Klosterleben heute –
Antworten auf den Fragenbogen
der AIM
Im Folgenden werden die Antworten auf den Fragebogen der AIM zum „Klosterleben heute” aufgeführt mit einer abschließenden Zusammenfassung.
Äbtissin Marie-Thérèse Dupagne, Leiterin der europäischen Kongregation der Auferstehung
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
Wir denken, dass eines unserer wichtigen Anliegen ist, zur Verständigung und zum Zusammenleben in Europa beizutragen, indem wir uns umeinander kümmern, uns gegenseitig unterstützen, Aspekte unseres Lebens gemeinsam gestalten und voneinander lernen. Wir wollen verstehen, wie die jeweilige Geschichte die Gemeinschaften in ihren Ländern geprägt hat, was sie besonders bewegt, wofür sie sich engagieren. Auf diese Weise erweitern wir unseren eigenen Horizont hin zu einer größeren Einheit.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
Unsere Prioritäten sind, das klösterliche Ideal in der heutigen Welt zu leben und damit den Menschen Zeugnis von unserer Hoffnung zu geben.
Wir wollen dies tun
– Als Frauen von heute
– In der Kirche von heute, auf synodalem Weg
– In unseren Gemeinschaften, wie sie heute sind, also als kleine Gemeinschaften
– In der Welt von heute: das ist eine neue Realität, die sich sehr schnell verändert (politische, gesellschaftliche Standpunkte; wachsende Unsicherheit (mit dem Krieg in Europa usw.), angesichts der Krise der Migranten und des Klimawandels
– Mit dem Aufruf zur Solidarität.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Vielleicht wäre eine Unterstützung für bestimmte Projekte möglich, auch für die Ausbildung. Nur als Beispiel: wir wissen, dass es in Rom eine gute Ausbildung für Führungskräfte gibt, aber es ist mehr eine Managementausbildung; Unterstützung für die Oberinnen in unseren Gemeinschaften: wir leben in einem anderen Kontext als in Afrika, Asien usw.: unsere Oberinnen müssen mit kleinen Gemeinschaften umgehen, meistens mit vielen alten Schwestern, und mit der Suche nach neuen Einkommensquellen. Einige Schwestern wünschten Ausbildungstreffen im monastischen Leben, theologische Studien, aber auch berufliche Weiterbildung (um unsere Ausbildung zu organisieren oder sie zu unterstützen). Einige nannten die Notwendigkeit einer Weiterbildung in Kommunikation, Gestaltung von Gemeinschaftsleben in einem anderen Kontext als in der Vergangenheit, Aufbau von Beziehungen...
Man könnte auch ein Austauschforum über unsere Erfahrungen bei der Aufnahme von Migranten einrichten.
Wir haben uns gefragt, ob wir in dieser Welt, in der Migranten nicht willkommen sind, verstärkt das A von AIM leben, also eine Allianz bilden und weniger Hilfsleistungen verteilen (obwohl Hilfe natürlich zu den Zielen der AIM gehört). Vielleicht könnte es eine Aufgabe der AIM sein, Brücken zwischen Gemeinschaften aus dem Norden und dem Süden zu bauen? Vielleicht könnte ein Austausch zwischen den Gemeinschaften organisiert werden? Wir haben bereits die Erfahrung gemacht, wie gut es ist, wenn einige Schwestern aus unseren Gemeinschaften für Monate oder 1-2 Jahre in eine andere Gemeinschaft der Kongregation gehen, um dort das Leben zu teilen. Könnte es gut sein, einen solchen Austausch mit außereuropäischen Gemeinschaften zu eröffnen? Wir sehen zum Beispiel, dass in unserem Land viele philippinische Gastarbeiter leben. Wäre es da nicht gut, wenn sie auch in unseren Gemeinschaften einige philippinische Schwestern finden könnten?
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Wir haben die Erfahrung gemacht, wie sehr uns die Phase des Kennenlernens und des Kontakts miteinander verbunden hat, und wie fruchtbar es war, eine Kongregation aufzubauen, gemeinsam unsere Konstitutionen so sensibel und weitgefasst zu schreiben, dass die Besonderheiten jeder Gemeinschaft respektiert werden. Wir haben wirklich die Erfahrung gemacht, dass Kreativität aus unserer Vielfalt entsteht und dass der Versuch, zu einer Uniformität zu gelangen, das Leben zerstören würde.
Sr. Maoro Sye, Generalpriorin der Missions-Benediktinerinnen von Tutzing
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
– Die Verlagerung der Zentren der Vitalität unserer Kongregation von Europa/Nordamerika nach Asien und Afrika: Wir brauchen Unterstützung und müssen die Lücke zwischen den internationalen Missionaren und der lokalen Leitung füllen. Eine verbesserte Ausbildung für Ausbilderinnen, Cellerarinnen und Leitungskräfte
– Überalterung der Gemeinschaft in Europa, Amerika und allmählich auch in Asien mit sehr jungen Gemeinschaften in Afrika
– Mangel an Personal.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
– Interkulturelles Leben in den verschiedenen und vielfältigen Kontexten der Kongregation, Leben als Benediktiner und Missionare, Erneuerung unseres Charismas, Sinn für die eine Kongregation:
– Förderung des Austauschs zwischen den Prioraten, Austausch von Fachleuten zwischen unseren Prioraten und Begegnungen in anderen Länder, auch unter jungen Professen
– Internationale Treffen und Begegnungen (Priorinnentreffen, Internationale Wochen der Begegnung, Internationales Treffen der Cellerarinnen, Internationales Treffen der Ausbilderinnen, Internationales Juniorenprogramm, Programm zur Erneuerung der Mission in unserem ersten Missionsland)
– Workshops während der Visitation
– Unterstützung von schwachen Gemeinschaften in den Generalatsdistrikten
– Häufige Besuche der Generalatsmitglieder und Begleitung über das Internet
– Bemühungen um die Entsendung von Langzeit- und Kurzzeitmissionaren
– Austausch von geistlichem Material (z.B. monatliche Statio-Konferenz)
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
– Fortsetzung der Veröffentlichung von Material für die Ausbildung und das Gemeinschaftsleben
– Weitere Finanzierung von regionalen Treffen (BEAO, Cimbra, RB-Seminar in Tagaytay, Philippinen)
– Finanzierung von Studien für einzelne Schwestern, um sie als künftige Leistungsträger aufzubauen
– Finanzierung von internationalen Treffen und Weiterbildung.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
– Laufendes internationales Juniorenprogramm in Rom (Junioren aus den verschiedenen Prioraten werden eingeladen, an einem einjährigen Programm teilzunehmen, bei dem sie gemeinsam leben, arbeiten, beten und studieren, um sich interkulturell weiterzubilden)
– Treffen der Priorinnen, Treffen der Ausbilderinnen und Workshops zur kanonischen Visitation auf synodaler Ebene: Das geistliche Gespräch brachte uns als Einheit in der Vielfalt zusammen, während wir die Bewegung des Heiligen Geistes erlebten.
Sr. Asha Thayyil, Leiterin der Kongregation von Sankt Lioba (Indien)
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
Wir Benediktinerinnen von St. Lioba verstehen uns als Kongregation geweihter Frauen, die im göttlichen Christus verwurzelt sind und sich für das Wohlergehen der Menschen einsetzen, insbesondere für die Armen, Unterdrückten und Ausgegrenzten der Gesellschaft.
Die Hauptanliegen unserer Kongregation bestehen darin, unsere Fähigkeiten bestmöglich zu nutzen und uns für die verschiedenen Herausforderungen unserer Mission zu rüsten. Die Zukunft unserer Kongregation hängt von der Synodalität ab, die zunächst alle Mitglieder, unsere Mitarbeiter und dann alle Menschen in der Gesellschaft einschließt.
Wir sollten bereit sein, die Zeichen der Zeit zu lesen und zu verstehen und mit Mut die notwendigen Veränderungen in unserem persönlichen, gemeinschaftlichen und apostolischen Leben vorzunehmen. Im wahren Geist der Synodalität sollten wir unsere Vorurteile, Vorlieben oder persönlichen Interessen, sofern vorhanden, beiseite lassen und gemeinsam die Einheit in der Vielfalt suchen. Nach dem Beispiel des heiligen Benedikt sollten wir auf die Stimme Gottes „hören“ und nicht nur für einen kurzen Zeitraum planen, sondern einen langfristigen Plan aufstellen, damit das, was wir planen und tun, von Dauer ist, was Kontinuität und Wirksamkeit betrifft.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
Ich sehe unsere Prioritäten in folgenden Bereichen:
– Tägliche Kontemplation über die Berufung zum gottgeweihten Leben und Konzentration auf die verschiedenen Apostolate.
– Vertiefung von Kenntnissen und Fähigkeiten durch Lesen von Büchern und den Kontakt mit Menschen und Orten.
– Maximale Aufmerksamkeit für die Entwicklung der menschlichen Ressourcen der Mitglieder durch verschiedene Ausbildungsprogramme innerhalb und außerhalb der Kongregation.
– Bildungseinrichtungen umzugestalten zu Zentren des sozialen Wandels, indem dort die Jugend zu visionären Führungskr.ften mit ethischem Bewusstsein und Sensibilität für die Gesellschaft ausgebildet werden.
– Im Gesundheitsdienst und im Sozialapostolat Tätige mit einer aktuellen Ausbildung ausstatten. Ausbildung von mehr Mitgliedern für diesen Dienst.
– Initiative entwickleln, um die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen in verschiedenen Diensten mit gegenseitigem Respekt und Partnerschaft aufzubauen.
– Optimale Nutzung unserer personellen Ressourcen entsprechend der Begabung und Qualifikation jeder Einzelnen. Dazu Schwestern mit einen guten Ausbildung ausstatten und Wissen, Fähigkeiten und eine positive Einstellung in ihnen entwickeln.
– Da wir ein Maximum an Ressourcen in unsere Bildungseinrichtungen investiert haben, liegt unser Hauptaugenmerk auf der Qualität der Bildung und der Charakterbildung der Schülerinnen. Unsere Priorität ist der Dienst am Aufbau der Gesellschaft und nicht ein wirtschaftliche Gewinn.
– Alle von uns formulierten Maßnahmen sollen im besten Interesse aller Mitglieder der Kongregation und des Apostolats liegen.
– In der Anfangsphase werden wir uns darauf konzentrieren, Wissen aus erster Hand über das Leben und die Mission in unseren Gemeinschaften zu erwerben, die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Mitgliedern zu erkunden und ein Unterstützungssystem vorzubereiten, um eine bessere Bindung zwischen den Mitgliedern zu schaffen.
– Damit die Einrichtungen effektiv arbeiten können, sollten die jeweiligen Leiterinnen genügend Zeit haben, um echte Beziehungen zu den Menschen vor Ort aufzubauen. Die Kontinuität der Mitglieder in der Gemeinschaft ist ein entscheidender Faktor für die Stärkung der Einrichtung. Ein Minimum an Versetzungen sollte die Regel sein. Ein System der regelmäßigen Evaluierung, Transparenz und Beteiligung aller Mitglieder ist jedoch obligatorisch. Bildungs-, Sozial- und medizinische Einrichtungen sollten in jeder Hinsicht richtungsweisend sein.
– Es ist wichtig, Angebote von Buchverlagen für Reisen und Unterkunft auszuschlagen. Wenn wir an einer Tagung oder einem Seminar an einem weit entfernten Ort teilnehmen müssen, sollten die Kosten von den jeweiligen Institutionen übernommen werden, um unsere Würde und Ehre zu wahren.
– Unsere religiösen Häuser und Institutionen müssen Zentren des Dialogs und des Diskurses sein. Sie sollen daher offen und sozial gestaltet sein, damit die Menschen Zugang zu den Schwestern haben, um sich beraten und unterstützen zu lassen, und unsere Infrastrukturen zum Wohle der Menschheit genützt werden.
– Es ist zwingend notwendig, den kirchenrechtlichen und zivilrechtlichen Status jeder unserer Einrichtungen zu klären. Beispiel: Eintragung als Verein oder Vereinigung in verschiedenen Staaten, Stiftungen, Verträge mit der Diözese und anderen Ordensgemeinschaften, Vermögensstreitigkeiten usw.
– Das Kapitel ist ein politisches Entscheidungsgremium und der Rat ist das ausführende Organ. Daher werden die Ratsmitglieder mit mehr Durchführungsbefugnissen ausgestattet. Sie werden einen Aktionsplan in einem vorgeschriebenen Format für ein Jahr aufstellen, und gemäß diesem Plan wird ein Budget für jedes ihnen zugewiesene Apostolat genehmigt.
– Für jedes Apostolat wird es ein Team geben, das von einem entsprechenden Ratsmitglied geleitet wird, um den reibungslosen Ablauf und die Wirksamkeit des Apostolats zu gewährleisten.
– Ich schlage eine jährliche Evaluierung der Dienste aller unserer Einrichtungen vor. Ich schlage auch eine freie und offene Bewertung der Arbeit der Priorin und des Teams vor, um die Leistung der Mitglieder der Kongregation zu beurteilen. Konstruktive Kritik ist für unser Wachstum notwendig.
– Die Bewertung muss im richtigen Geist und auf der Grundlage der Vision, der Ziele und der Richtlinien erfolgen. Dieser Prozess würde es den Schwestern ermöglichen, die Situation zu analysieren und den Mut und das Vertrauen aufzubringen, ihr Scherflein durch Vorschläge, Anregungen und Konfrontationen beizutragen.
– Die Ausweitung der Mission wird nicht die aktuelle Priorität sein. Unser Schwerpunkt wird auf der Stärkung der bestehenden Einrichtungen liegen.
– Wir sollten uns nicht von der Illusion hinreißen lassen, dass wir um der Selbstversorgung willen Missionen in Übersee gründen sollten. Wenn die Humanressourcen richtig eingesetzt und in unseren eigenen Einrichtungen platziert werden, würden ihre Gehälter uns ausreichend unterstützen. Das wird die Qualität des Dienstes und das positive Image unserer Einrichtungen verbessern.
– Unsere älteren Schwestern sind ein großer Gewinn für die Kongregation. Wir werden ihr Wissen und ihre Erfahrung nutzen, um die junge Generation der Kongregation zu bereichern. Sie werden mit dem ursprünglichen Geist der Kongregation wachsen und gemeinsam lernen.
– Konflikte und Differenzen sind im Gemeinschaftsleben und Apostolat unvermeidlich. Diese sollten unter den Gemeinschaftsmitgliedern selbst gelöst werden, anstatt das Leitungsteam zu bitten, sie zu lösen. Es wäre eine gesunde Praxis, ein Team zu bilden, das die angeborene und erworbene Fähigkeit besitzt, solche Situationen zu lösen und die Missstände zu beseitigen, wenn eine solche Konfliktsituation auftritt.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Wir haben drei dringende Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen. Hier setze ich Prioritäten.
– Ein Stipendium für zwei Nonnen zur Teilnahme an der Fortbildung in Rom.
– Spenden in Form eines Mess-Stipendiums.
– Haus für Schwestern, die in einer abgelegenen Gegend leben. Bitte tun Sie, was Sie können. Ihre Hilfe wird für unsere Klöster in Indien mehr bedeuten, als Sie sich vorstellen können.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Dankbarkeit und Anerkennung sind der Kern jeder guten Beziehung. Das gilt auch für die Beziehung zwischen Ihrer gemeinnützigen Organisation und Ihren Spendern. Wir sind Ihnen sehr dankbar für die umfangreichen Messstipendien und die schnelle Hilfe, wann immer wir uns an Sie gewandt haben. Möge Gott alle Ihre guten Bemühungen segnen.
Äbtissin Cecile A. Lañas, Leiterin der Kongregation der Benediktinischen Schwestern vom Eucharistischen König
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
– Die Ausbildung junger Schwestern und die kontinuierliche Ausbildung von Schwestern mit ewiger Profess.
– Pflege der kranken und älteren Schwestern.
– Förderung der Berufung durch die sozialen Medien.
– Reparaturen von Gebäuden.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
Alle der oben genannten Punkte sind unsere Prioritäten.
Für die Ausbildung haben wir unser Bestes getan, um die kostenlosen Webinare und andere kostenlose Online-Seminare und Konferenzen zu nutzen. Einige unserer jungen Schwestern wurden zum Onlinestudium geschickt, aber wir haben uns um Stipendien beworben. Manche wurden bewilligt, manche nicht.
Für den Unterhalt der Kranken verwenden wir die geringen Mittel, die von der Sozialversicherung zur Verfügung gestellt werden, aber sie sind gering. Die Niederlassungen im Ausland geben Zuschüsse, aber leider wurde eine unserer Missionen (Jakobsberg) geschlossen.
Wie jede andere Kongregation haben auch wir Schwierigkeiten mit der Berufungsförderung. Wir haben versucht, den Zugang über die sozialen Medien zu erleichtern, aber wir sind nicht in der Lage, dies aufrechtzuerhalten.
Für Gebäudereparaturen bitten wir um Hilfe von außen, da wir uns nicht auf unsere eigenen Ressourcen verlassen können. Einige unserer Schwestern, die dazu in der Lage sind, werden für die Mission in die Pfarreien, Schulen und Diözesen geschickt, aber sie erhalten nur ein sehr geringes Gehalt. Wir verlassen uns immer auf die Vorsehung Gottes.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
AIM kann uns finanziell helfen, vor allem bei der Ausbildung und bei der Förderung von Berufungen. Unsere Gebäude müssen repariert werden. Für unsere kranken und älteren Schwestern haben wir einen Teil des Noviziatsgebäudes als Infirmerie renoviert.
Wir sind auch dankbar für die Bücher, die uns von AIM geschickt wurden, und für andere Unterstützung, die wir erhalten haben.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Als die Covid 19-Pandemie auf ihrem Höhepunkt war, haben wir versucht, uns als Gemeinschaft über die sozialen Medien zu finen. Wir nutzten die Zoom-Plattform, um unser klösterliches Leben und unsere Mission in verschiedenen Häusern und Einsatzgebieten zu sehen, zu bewerten und zu teilen. Wir haben große Gemeinschaften hier auf den Philippinen. Zusätzlich gibt es Gemeinschaften in Israel, Deutschland und ein Ausbildungshaus in Nangahure, Indonesien. Jede Gemeinschaft teilte ihre Lebenserfahrungen, ihren Segen und ihre Herausforderungen durch Videopräsentationen. Bei diesem Treffen, das online stattfand, spürte jede das Bedürfnis nach Erneuerung und Gemeinschaft. Wir spürten auch das Bedürfnis, uns für mehr Berufungen einzusetzen. Es war eine sehr bereichernde und einzigartige Erfahrung.
Sr. Jeanne Weber, Leiterin der Kongregation von Sankt Gertrud (USA)
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
Dass unsere Gemeinschaften immer älter und kleiner werden. Wir ziehen nur sehr wenige Berufungen an, und diese sind in der Regel ältere Frauen.
Die Zahl der Führungskr.fte sowohl in den Klöstern als auch in der monastischen Kongregation schrumpft schnell.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
– Ermutigung der Mitglieder zu kontinuierlichem Wachstum in der monastischen Lebensweise angesichts der oben genannten Herausforderungen. Unterstützung der Priorinnen bei der pastoralen Leitung ihrer klösterlichen Gemeinschaften.
– Wir helfen den Schwestern, ihre Trauer zu verarbeiten und zu integrieren, die sie aufgrund der vielen Verluste erleben. In einigen Fällen haben wir die Gemeinschaften ermutigt, für diese Arbeit mit Psychotherapeuten zusammenzuarbeiten.
– Wir haben die Entscheidung getroffen, dass es für die Schwestern zu schwer ist, ihre Klöster aufzulösen und die Mitglieder zu versetzen, wenn sie keine Leitung mehr haben. Dies würde in vielen Fällen eine Aufspaltung der Gemeinschaft und einen Umzug von Hunderten bis Tausenden von Kilometern für die Schwestern bedeuten. Außerdem haben wir nicht genügend Klöster mit jungen Mitgliedern, um alle diese Schwestern aufzunehmen. Deshalb strukturieren wir die zivil- und kirchenrechtliche Leitung dieser klösterlichen Gemeinschaften um und entwickeln Strukturen für die Betreuung der Mitglieder bis zum Tod der letzten Schwester. Dies ermöglicht es ihnen, weiterhin in ihrem traditionellen Klostersitz oder zumindest in dessen Nähe zusammenzuleben.
– Bewältigung der Führungskrise. Da die Klöster keine eigene Leitung mehr haben, werden wir nicht mehr in der Lage sein, hauptamtliche Wohnheimverwalterinnen zu ernennen. Stattdessen wird eine Schwester diese Aufgabe auf Teilzeitbasis von ihrem eigenen Kloster aus übernehmen, oder eine Schwester wird mehreren Klöstern zugeteilt werden. Wir ermutigen die Klöster, für diese Zukunft zu planen, indem sie Entscheidungen treffen, die die Belastung der Leitung vereinfachen werden. Auf der Ebene der monastischen Kongregation müssen wir uns mit diesem Thema befassen.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Keine Antwort.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Eine unserer klösterlichen Gemeinschaften hat kürzlich die Leiterin und den Rat der Kongregation gebeten, die reguläre klösterliche Leitung auszusetzen und eine Kommissarin zu ernennen. Diese Schwestern verloren ihre Priorin durch einen plötzlichen Tod im Jahr 2020 und hatten niemanden, der gewählt werden konnte. Vor und nach dieser Zeit haben sie sich mutig der Situation gestellt, in der sie sich befanden. Sie haben mit einem von der Klosterkongregation ernannten kanonischen Verwalter zusammengearbeitet, um ihr verbliebenes Eigentum zu verkaufen, ihre Dienste zu beenden und Vorkehrungen für ihre langfristige Versorgung zu treffen. In einem Teil ihres Klosters führen sie weiterhin das monastische Leben, während die örtliche Diözese, die ihre Gebäude und ihr Land erworben hat, den Rest für ihre Diözesanbüros und ihr Exerzitienzentrum nutzt. Ich bewundere diese Schwestern sehr für die Art und Weise, wie sie die Herausforderungen und Veränderungen, mit denen sie konfrontiert sind, angenommen haben.
Sr. Patty Fawkner, Leiterin em. der Kongregation der Schwestern vom Guten Samariter (Australien)
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
Unsere Kongregation, die benediktinischen Schwestern vom Guten Samariter, war die erste Kongregation, die 1857 vom ersten Bischof Australiens, dem englischen Benediktiner John Bede Polding, in Australien gegründet wurde. Heute haben wir Gemeinschaften in Australien, Japan, den Philippinen und Kiribati. Unsere jüngeren Schwestern kommen von den Philippinen und vor allem aus Kiribati. Unsere australischen Schwestern werden immer älter und ihre Zahl nimmt ab. Die Leitung unserer Kongregation in der Zukunft ist ein wichtiges Thema für uns. Wir werden über die zukünftige Leitung nachdenken, wenn wir im Juli 2023 zum Kapitel zusammenkommen.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
– Wie können wir uns weiterhin auf unsere Mission konzentrieren, während unsere personellen Ressourcen schrumpfen? Dies ist ein Schwerpunkt des diesjährigen Kapitels. Wir befassen uns derzeit mit den Zeichen der Zeit in unserer Welt und wie wir angesichts unserer Ressourcen realistisch darauf reagieren können.
– Fragen der Führung und Leitung. Auch hier sind wir im Rahmen unserer Diskussionen im Vorfeld des Generalkapitels in Gespräche vertieft. Wir haben qualifizierte und engagierte Laienmitarbeiter eingestellt, die den größten Teil der Verantwortung für die praktische Verwaltung übernehmen. Wir haben uns immer für eine kontinuierliche Ausbildung eingesetzt.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Es ist immer hilfreich, sich zu vernetzen, vor allem, wenn wir viele der gleichen Probleme haben, z. B. wie wir uns angesichts der Grenzen unserer menschlichen und finanziellen Erfahrungen weiterhin auf die Mission konzentrieren können.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Wir haben eine lange Tradition in der Bildungsarbeit, vom Kindergarten bis zur Hochschule. Wir haben auch eine lange Tradition in der geistlichen Leitung und Begleitung. Die Entfaltung von Frauen hatte für uns immer Priorität.
Da unsere Schwestern älter werden, können die meisten nicht mehr als Klassenlehrerinnen tätig sein. Wir haben das Studien- und Mentoring-Programm des Guten Samariters (SAM) entwickelt, mit dem wir reifen Laienfrauen, die Theologie oder Religionspädagogik studieren möchten, einen finanziellen Zuschuss gewähren. Das Programm beinhaltet auch eine geistliche Begleitung und Mentoring. Unser SAM-Programm läuft nun schon im dritten Jahr und hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen. Wir haben uns an männliche Ordensgemeinschaften gewandt, um einen finanziellen Beitrag zu diesem Programm zu leisten, und sie haben sich sehr gro.zügig gezeigt.
Abt Jeremias Schröder, Präses der Kongregation der Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
– Vier fragile Gemeinschaften.
– Schwache Führung in mehreren Klöstern.
– Eine Atmosphäre der Frustration und Müdigkeit in einigen europäischen Häusern.
– Egozentrik in einigen Gemeinschaften.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
– Aufrechterhaltung der Einheit und des Zusammenhalts: neue Wege der Kommunikation und des Austauschs entwickeln, die Kongregation in allen Gemeinschaften zu einer spürbaren Realität machen.
– Stärkung des Sendungsbewusstseins: Ermutigung zur Ernennung von lokalen Missionsbeautragtragten. Privilegierung von Projekten, die ein Ausdruck der Mission sind.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Die AIM kann uns helfen, indem sie unsere Kongregation daran erinnert, dass wir Teil eines größeren und umfassenderen Netzwerks sind: der Konföderation und der benediktinischen/zisterziensischen Mönchsfamilie.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Ich habe meine jüngsten Begegnungen mit den beiden Generaläbten und mit dem Moderator der CIB sehr genossen. Ich sehe eine echte Chance für eine globale Zusammenarbeit.
Abt Johannes Perkmann, Präses der Österreichischen Kongregation
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
– Zusammenarbeit in der Ausbildung.
– Optimierung des Kollegs St. Benedikt in Salzburg.
– Projekte zur Umsetzung von Laudato Sì.
– Vorbereitung des Kongregationsjubiläums.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
– Unsere Werte und geistlichen Gewohnheiten an die nächste Generation weitergeben.
– Veröffentlichungen, Seminare, Gastfreundschaft.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Internationaler Austausch und Begegnungen.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Der Prozess der Umsetzung von Laudato Sì.
Abt Franziskus Berzdorf, Präses der Kongregation von Beuron
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
Die größte Sorge ist der Mangel an jungen Menschen in unseren Klöstern. Das gilt sowohl für die Männer- als auch für die Frauenklöster (wir sind eine gemischte Kongregation). Die Novizinnen aller Klöster nehmen an den Ausbildungswochen teil, die von der Vereinigung der Benediktinerinnen von Deutschland organisiert werden. Die Schwester, die dafür zuständig ist, kommt aus einem unserer Klöster. Die Erfahrungen sind gut.
Die meisten Gemeinschaften überlegen derzeit, wie sie einen Teil ihrer Gebäude, die sie nicht mehr benötigen, anderweitig sinnvoll nutzen können. Die Hauptfrage ist dieselbe wie die eines jungen Christen in der Welt: Wie finde ich einen Partner, mit dem ich gut zusammenleben kann und der meine Weltanschauung so weit wie möglich teilt?
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
Die Prioritäten der einzelnen Klöster liegen oft in der Bewältigung des Alltags, es fehlt ihnen der Atem für größere Unternehmungen. Die Organe der Kongregation helfen den Klöstern, die dies wünschen oder wo es dem Abtpräses und seinem Rat sinnvoll oder notwendig erscheint. Zum Beispiel: Die Klöster müssen dem Wirtschaftsrat der Kongregation jedes Jahr bestimmte Zahlen vorlegen. Anhand der Entwicklung kann der Rat relativ schnell auf wirtschaftliche Missstände aufmerksam machen.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Die Klöster der Beuroner Kongregation sind im europäischen Vergleich nicht reich, aber sie haben (meist) einen ausgeglichenen Haushalt. Einige Klöster erhalten Zuschüsse von der jeweiligen Diözese. Bei außerplanmäßigen Ausgaben, wie z.B. der Renovierung von denkmalgeschützten Gebäuden, erhalten sie staatliche Zuschüsse.
Es gibt genügend Möglichkeiten für die Ausbildung des Nachwuchses, auch für die Weiterbildung der Mönche und Nonnen. Daher sehe ich für die AIM derzeit keine Notwendigkeit zu helfen.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Die Zusammenarbeit zwischen den Männer- und Frauenkonventen der Kongregation ist in den letzten Jahren noch intensiver geworden: Teilnahme von Nonnen im Rat des Abtpräses und in Kommissionen, weibliche Visitatorinnen in Männerkonventen usw. Der völligen Gleichstellung stehen nur noch wenige Hindernisse im Weg. Alle Hindernisse sind jedoch von Rom ausdrücklich gewollt, trotz mehrerer Versuche unsererseits, sie zu beseitigen.
P. Alessandro Barban, Generalprior em. der Kamaldulenser
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
Was die wichtigsten Anliegen unserer Kamaldulenser-Kongregation betrifft, so richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf die Zukunft des Christentums und darauf, wie die monastische Präsenz ein fruchtbarer Sauerteig in der Kirche und in der Welt bleiben kann. Wir befürchten, dass das Mönchtum den Geschmack seines Salzes verliert, das Licht seines Charismas, dass es in der Gegenwart und in der Zukunft keine Bedeutung mehr hat. Und unsere Zukunft in den kommenden Jahrzehnten wird sich um drei Fragen drehen: die Qualität unserer brüderlichen und menschlichen Beziehungen innerhalb unserer klösterlichen Gemeinschaften; die Qualität unserer Lectio Divina und der Gemeinschaftsliturgie; die Qualität unserer Gastfreundschaft in unseren Gästehäusern. Wir versuchen, unserem Mönchtum Qualität zu verleihen, aber dieser Impuls erfordert ein intensives, tiefes und sinnvolles geistliches Leben. Es reicht nicht mehr aus, die Regel zu befolgen, sondern wir müssen den benediktinischen Sinn des christlichen Lebens wiederentdecken und ihn in einer konkreten spirituellen Erfahrung innerhalb unserer Gemeinschaften leben. Vielleicht müssen wir einige Häuser schließen oder wir werden weniger Berufungen haben, aber das sind nicht unsere wirklichen Probleme. Die Frage liegt in der evangelischen Realität unseres Lebens.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
Ein neues Ausbildungskonzept ist erforderlich. Die jungen Menschen von heute verstehen unsere relationalen und mentalen Hierarchien nicht und akzeptieren sie nicht mehr. Und sie verstehen unsere theologisch-spirituelle Sprache nicht, die aus den letzten zwei Jahrhunderten stammt. Die klösterliche Ausbildung muss erneuert werden, und in der Kirche ist es notwendig, einen neuen Lehrplan für das Theologiestudium zu erstellen. Bevor man sich im Kloster um die Vermittlung von Inhalten kümmert, als ob es sich um Begriffe handelt, die begrifflich zu lernen sind, muss man zunächst eine Lebensentscheidung teilen. Daher ist es notwendig, den monastischen Lebensstil von den ersten Tagen an, wenn ein junger Mann ins Postulat und Noviziat eintritt, konkret darzustellen. Heute stehen unsere Gemeinschaften vor der anthropologischen Frage der jungen Menschen unserer Zeit.
Ein weiteres Thema ist die wirtschaftliche Frage und damit die Bedeutung der Arbeit in unseren Gemeinschaften. Wir werden sicherlich nicht in der Lage sein, den derzeitigen gesellschaftlichen Standard zu garantieren und zu haben.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Die AIM muss bei der Finanzierung innovativer klösterlicher Ausbildungsprojekte helfen, sowohl in Europa als auch in anderen Kontinenten, insbesondere in den ärmsten Ländern. Armut bedeutet heute nicht nur ein finanzielles, sondern vor allem ein kulturelles Defizit. Die Mönche und Nonnen müssen eine angemessene menschliche und theologische Ausbildung erhalten, sonst werden wir den zukünftigen Weg der Welt nicht mehr verstehen. Wir werden den Anschluss an die zunehmend wissenschaftlich-technische Kultur von heute verlieren. Meiner Meinung nach muss die AIM ihre Hilfe vor allem auf die Ausbildung konzentrieren. Auch unsere Gemeinschaften beginnen Schwierigkeiten zu haben, ihre jungen Leute an den theologischen Schulen ihres Landes studieren zu lassen. Bei einem Studium im Ausland steigen die Kosten dann erheblich.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Darauf kann ich kaum antworten. Was bedeutsam ist, wird unterschiedlich gesehen. Was uns betrifft, so wird größter Wert auf die Studien gelegt, die nach dem Noviziat vorgeschlagen werden. Unsere jungen Tansanier wollen zum Beispiel nicht nur Theologie studieren, sondern auch die Landwirtschaft, wie man Pflanzen und Bäume pflanzt. In Tansania haben wir begonnen, einen Wald mit Tausenden von Bäumen zu pflanzen, um der Wüstenbildung entgegenzuwirken und die Wasserquellen zu schützen und zu sichern. In Indien, in unserem Ashram in Shantivanam, wird das typische Ashram-Gebet von neuen Arbeitsaktivitäten begleitet, die neue Technologien erfordern.
Ich möchte der AIM für alles danken, was sie zur Unterstützung der Mönchsgemeinschaften tut, die am meisten Hilfe brauchen (nicht nur wirtschaftlich). Ihre Brüderlichkeit und Sensibilität beim Zuhören und Unterscheiden von Hilfen sind ein großes Geschenk.
Abt Benito Rodríguez Vergara, Präses der Kongregation von ConoSur
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?In unserer Kongregation könnte ich die folgenden Aspekte hervorheben, die mir heute am wichtigsten erscheinen, da sie alle Gemeinschaften betreffen:
– Die Spannung zwischen überlieferter Tradition (Identität) und Neuem.
– Der Rückgang der Berufungen.
– Das zunehmende Alter der Mitglieder der Gemeinschaften und ihr daraus resultierender Bedarf an Betreuung.
– Die Sorge um die Eltern von Mönchen und Nonnen, die älter werden und deren Kinder ihnen zur Seite stehen müssen.
– Die Ausübung der Autorität des Abtes.
– Kontinuierliche Ausbildung.
– Die gute Nutzung der sozialen Netze im Kloster. Die Nutzung und das richtige Maß der Informationen, die über diese Medien verbreitet werden.
– Der Dialog zwischen der klösterlichen Kultur und der Kultur der Welt, die durch verschiedene Medien in das Kloster eingeführt wird. Die richtige Bestimmung der „Grenzen“ unserer Klausur, auch im virtuellen Bereich – dem Internet.
– Der Klimawandel ist in einigen Gebieten unserer Länder stark spürbar und hat die Wirtschaft einiger unserer Gemeinschaften aufgrund ausbleibender Niederschläge und eines überm..igen Temperaturanstiegs ernsthaft beeinträchtigt.
– Ein komplexer kirchlicher, politischer und sozialer Kontext.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
In unserem benediktinischen Leben laufen wir Gefahr, uns sehr um die materielle Ordnung der Dinge zu kümmern und folglich dafür zu sorgen, dass die Mitglieder, die integriert werden, bei allem, was zu tun ist, gut „funktionieren“. Ich denke, ohne diesen Aspekt zu vernachlässigen, sollte die Priorität darin liegen, das Fundament des Einzelnen und der Gemeinschaft auf den Felsen Christus zu stellen, indem wir dem Evangelium als unserem Leitfaden treu bleiben, und dies sollte nicht als selbstverständlich angesehen, sondern konkretisiert werden. Wir versuchen dies, wenn auch noch sehr unvollkommen, mit den wöchentlichen geistlichen Konferenzen verschiedener Mitglieder der Gemeinschaft, mit einem monatlichen Tag gemeinschaftlicher Exerzitien, durch die Lesungen im Refektorium, durch die Pflege eines gewissen Niveaus in den Gesprächen während der Rekreation und natürlich in den anderen charakteristischen Aspekten unseres benediktinischen Lebens, die die RB aufzeigt.
In den Werten, die unserer Gesellschaft heute aufgezwungen werden, erkennt man eine Abwesenheit von Gott und daher einen gewissen moralischen Verfall. Unsere Priorität ist es auch, die Welt zu evangelisieren, die durch die Gäste und Menschen, die aus verschiedenen Gründen zu uns kommen, ins Kloster kommt. Die Schönheit unseres benediktinischen Lebens ist meiner Meinung nach das wichtigste Element, das wir in diese neue Evangelisierung einbringen können, die die Welt von heute braucht. Die Schönheit eines Lebens, das einfach versucht, das Evangelium als Leitfaden für unseren Umgang miteinander zu nehmen, in jenem Rahmen von Strenge und Harmonie, den die RB lehrt, und den diejenigen, die zu uns kommen, sehr schätzen.
Menschen, die in das monastische Leben eintreten wollen, bringen ihre eigenen existenziellen Umstände mit, die eine Fähigkeit zur Aufnahme und Begleitung erfordern, die wir manchmal nicht bieten können. Wir müssen dem Neuankömmling helfen, einen Weg der Selbsterkenntnis, der Heilung und der Versöhnung zu beschreiten. Die Hinführung des Neuankömmlings zu einem Weg der Gotteskindschaft, wenn diese Dimension zerbrochen oder beschädigt ist, stellt eine große Herausforderung für den Ausbilder dar, denn manchmal hat der Ausbilder selbst diese Dimension noch nicht in sich selbst geklärt. Letztlich handelt es sich um einen Weg der Demut und des Glaubens, vor allem seitens des Ausbilders, auch wenn es wertvolle therapeutische Hilfe von Fachleuten gibt. Denjenigen, die kommen, dabei zu helfen, die Echtheit ihrer Suche nach Gott jenseits ihrer prekären menschlichen Umstände zu erkennen, ist heute eine große Herausforderung, sowohl für den Ausbilder als auch für die, die ausgebildet werden.
Die Ausübung von Führung im Geiste der RB ist auch eine wichtige Herausforderung in unseren Gemeinschaften. Wir müssen uns über die Rolle des Abtes in einer klösterlichen Gemeinschaft im Klaren sein, über seine Mission, über das, was der Herr ihm anvertraut hat. Wenn der Abt zu sehr die Hauptperson ist, kann er die Gemeinschaft stark zusammenhalten, was ein Wert sein kann, aber die Menschen entwickeln sich nicht individuell, die kreative und freudige Ausübung der eigenen Gabe nimmt ab, was nicht nur dem Einzelnen, sondern dem Ganzen schadet. Und wenn der Abt ganz verschwindet und alle Aufgaben delegiert, entwickelt sich jeder Mönch individuell, aber es kommt zu einer gewissen Atomisierung, einem Zerfall, das Kloster funktioniert materiell gut, aber die Gemeinschaft leidet. Der Abt muss in erster Linie der Diener einer Gemeinschaft von Brüdern sein und gleichzeitig jedem die Möglichkeit geben, seine eigenen Gaben auszuüben und sie in den Dienst des Ganzen zu stellen. In einigen unserer sehr kleinen Gemeinschaften, die aus drei Mönchen bestehen, stellt sich die Frage, wie die Leitung ausgeübt wird, wenn keiner von ihnen wirklich die Voraussetzungen dafür hat. Vielleicht lautet die Antwort, dass in diesen Fällen eine mehr konsensuale, synodale Leitung erforderlich ist, was RB 3 noch mehr Bedeutung verleiht.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Indem sie uns hilft, uns bewusst zu machen, wie das monastische Leben im „Rest“ der Welt gelebt wird, d.h. jenseits des geographischen Gebiets unserer Kongregation in Südamerika, mit seinen Schwierigkeiten und auch mit seinen Werten. Ich glaube, dass die AIM uns vor allem helfen kann, solidarischer mit den Bedürfnissen anderer Gemeinschaften in anderen Teilen der Welt zu sein, die vielleicht in noch schwierigeren Kontexten leben als wir.
Ich glaube auch, dass die AIM uns finanziell bei der Ausbildung helfen kann, durch die verschiedenen Initiativen von SURCO (Treffen, Kurse, Exerzitien), durch die Veröffentlichung der Zeitschrift „Monastic Notebooks“ und durch die Organisation und Teilnahme an den EMLA-Treffen.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Ich denke, die wichtigste Erfahrung, die wir als Kongregation in letzter Zeit gemacht haben, ist das letzte Generalkapitel im Mai 2023. Dort konnten wir unter den Teilnehmern einen sehr starken Gemeinschaftsgeist spüren. Wir haben erkannt, dass wir es heutzutage, da die Gemeinschaften kleiner sind, umso mehr schätzen, Mitglieder eines Leibes zu sein, der uns das Gefühl gibt, Teil von etwas Größerem zu sein, das über uns hinausgeht und uns auch trägt. In unserer Kongregation beruht die Gemeinschaft auf der Komplementarität der Verschiedenheit der einzelnen Gemeinschaften, und wir nehmen dies auch in der bereichernden geschwisterlichen Beziehung wahr, die wir unter den Mönchen und Nonnen leben. Ich weiß nicht, ob ich diese Frage gut beantworte, aber ich halte dies für das Wichtigste, was wir in letzter Zeit erlebt haben.
Die Solidarität, die unsere kleineren und schwächeren Gemeinschaften mit den materiellen und geistlichen Bedürfnissen ihrer jeweiligen Umgebung zeigen, ist berührend, und es gibt mehrere Beispiele, die hier genannt werden könnten.
Auch die Kreativität, die Effizienz und die Bemühungen der Gemeinschaften, ihre eigene Wirtschaft in einem sehr komplizierten gesellschaftlichen Kontext zu sichern, sind erwähnenswert.
Abt Markus Eller, Präses der Bayerischen Kongregation
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
Die größten Anliegen bzw. die größte Sorge unsererer Kongregation ist der fehlende Nachwuchs. Wir beschäftigen uns weiter mit den Auswirkungen der Corona-Krise. Auch die Bereiche Catering und Gastronomie sind angesprochen worden. Eine der Folgen dieser Krise ist, dass diese und andere Bereiche oft nicht mehr in der Lage sind, das gesamte Leistungsspektrum auszuschöpfen. Ein relativ akutes Problem sind die stark steigenden Energiekosten. Das ist sehr schwierig für uns mit unseren großen Gebäuden, deren Instandhaltung auch wegen der fehlenden Wartung sehr kostspielig ist.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
Uns beschäftigt die Frage, wie man mit jungen Menschen umgeht und wie man ihnen den Alltag erleichtern kann. Vielleicht bietet sich hier auch die Chance, Umweltprobleme an der Basis anzugehen und jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich zu engagieren: ökologische Landwirtschaft, regenerative Energien, regionale Produkte und der Markt. Die Benediktsregel bietet einen einfachen und alternativen Lebensstil. Vielleicht kann die AIM Kontakte zu Regionen knüpfen, in denen es ähnliche Probleme oder Herausforde-rungen gibt. Lösungen werden nur regional sein, können aber auch an verschiedenen Orten gefunden werden.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Vielleicht kann die AIM Kontakte zu Regionen vermitteln, in denen es ähnliche Probleme oder Herausforderungen gibt.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Probleme als Herausforderungen sehen, die auch Chancen bieten. Die Suche nach Neuem und die Kraft auch etwas loszulassen, sich davon zu verabschieden.
Abt Giuseppe Casetta, Generalabt der Kongregation der hl. Maria von Vallombrosa
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
– Die Krise der monastischen Berufung in unserer Kongregation zu überwinden.
– Die finanzielle Instabilität der Klöster zu überwinden.
– Die monastische Brüderlichkeit zu entwickeln.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
Mein Hauptanliegen und meine Priorität ist es, die klösterliche Brüderlichkeit unter meinen Klöstern und Mönchen zu entwickeln, damit die Mönche anderen Gemeinschaften helfen können, denen es an klösterlicher Berufung mangelt und die sich in einer wirtschaftlich instabilen Lage befinden. Meine häufigen Besuche und Ermahnungen sollen den Mönchen helfen, „ein Herz und eine Seele“ zu sein.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Wenn die AIM eine wirtschaftliche Hilfe für diejenigen unserer Gemeinschaften leisten könnte, die finanziell instabil sind, würde uns das sehr helfen.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Die große brüderliche Hilfe, die wir anlässlich der schweren Krankheiten der Mitbrüder ausgetauscht haben.
Abt Guillermo Arboleda Tamayo, Präses der Kongregation von Subiaco-Montecassino
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
– Die Notwendigkeit, unser Regelwerk auf die Gegenwart umzustellen. Unsere derzeitige Gesetzgebung entspricht einem Moment der historischen Expansion, aber jetzt leben wir in einer Zeit des Rückgangs.
– Die „Führungskrise“: es ist schwierig, geeignete Vorgesetzte für die Gemeinschaften zu finden.
– Zur Bildung von „jungen“ Gemeinschaften möchte ich zunächst sagen, dass es in Vietnam viele Gemeinschaften gibt.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
Die Prioritäten sind die gleichen wie die oben genannten Anliegen. Wir sind gerade dabei, unsere Konstitutionen zu überprüfen, um auf dem nächsten Generalkapitel einen Reformvorschlag vorzulegen.
Bewältigung der Führungskrise: Wie immer die Lage ist, wir brauchen jemand, der die Leitung einer Gemeinschaft übernimmt. Dies erfordert Besuche, ein demütiges Vertrauen, sowohl zu denjenigen, die von den Gemeinschaften aufgefordert werden, sie zu leiten, als auch zu den Gemeinschaften selbst, um sie zu unterstützen.
Ausbildung: Wir werden einigen Mitgliedern der Gemeinschaften die Möglichkeit bieten, ihre Ausbildung zu vertiefen, vor allem in französischen Klöstern oder in Sant’Anselmo, damit sie dann bei der Ausbildung in ihren Gemeinschaften helfen können; und wir werden sie ermutigen, die Möglichkeiten der theologischen Ausbildung zu nutzen, die bereits in ihrem eigenen Land vorhanden sind. Aber wir bestehen auch auf einer optimalen Organisation des klösterlichen Tages, so dass die Lectio Divina und das Studium im Vordergrund stehen.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Indem AIM weiterhin Ausbildungsprogramme der Regionen unterstützt. Die Planung eines spezifischen Programms für Vietnam könnte eine große Hilfe sein.
Außerdem sollten wir einige Länder weiterhin mit Studienbeihilfen unterstützen.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Vielleicht die jüngste: Während unseres Besuchs in Vietnam im Oktober konnten wir, abgesehen von einer besonderen Schwierigkeit aufgrund der Resignation des Visitators, eine „Versammlung“ aller Klosterleiter, einschließlich der abhängigen Häuser, mit den Delegierten der Gemeinschaften abhalten. Es war ein besonders bedeutsamer Tag mit guten Ergebnissen, auch dank der Ernennung eines Pro-Visitators, nach einer gemeinsamen Beratung, und vor allem dank des Bewusstseins der Teilnehmer, dass sie mit größerem Engagement die Verantwortung für ihre eigene Provinz übernehmen müssen, ohne darauf zu warten, dass wir alles von außen lösen. Es ist gelungen, ein gemeinsames Arbeitsprogramm innerhalb der Provinz aufzustellen, und das ist bereits ein guter Anfang.
Abt Geoffroy Kemlin, Präses der Kongregation von Solesmes
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
Das Hauptanliegen unserer Kongregation ist es, ihrer monastischen Berufung in einer Welt, die vielfältig ist und sich schnell verändert, treu zu bleiben. Wir versuchen, unsere monastischen Werte in einer Weise zu leben, die ein echtes Zeugnis für unseren Glauben und unsere monastische Berufung ablegt, aber gleichzeitig wollen wir in unserer heutigen Kultur hörbar sein. In den westlichen Kulturen beispielsweise ist das monastische Leben kaum bekannt, und wenn doch, dann scheint es für viele Jugendliche ein Leben auf einem anderen Planeten zu sein, selbst wenn sie katholisch sind. Da unsere Kongregation Klöster in Afrika und Westindien hat, sollte es einfacher sein, unseren Horizont über die westliche Welt hinaus zu erweitern und ein zu westlich ausgerichtetes Verständnis unserer Lebensform zu vermeiden. Eine unserer anderen Sorgen ist die schwindende Zahl der Mönche in vielen unserer Gemeinschaften.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
Meine Prioritäten liegen in der Einheit der Gemeinschaften, in einer synodalen Lebensweise und in der Einheit unserer Kongregation, in der viele verschiedene Optionen zu finden sind. Wir versuchen, die Tatsache, dass Unterschiede keine Bedrohung darstellen, sondern jedes Mitglied der Gemeinschaft und die Gemeinschaft bereichern, in die Praxis umzusetzen. Ich bin auch der Meinung, dass die Vorgesetzten für diesen nicht einfachen Dienst besser ausgebildet werden sollten. Nun werden einige sehr interessante Programme angeboten.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Die AIM hilft uns, uns vor Augen zu halten, dass die westliche Zivilisation nicht die einzige ist und dass es Orte auf der Welt gibt, an denen das monastische Leben blüht und der spirituellen Sehnsucht vieler Menschen entspricht. Die AIM ist auch ein Ort, an dem der Austausch geistlicher Gaben sehr präsent ist. Die Klöster in den Schwellenländern haben als Orte voller Leben, klösterlicher Lebensformen, die inkulturiert sind, so viel zu geben... Die AIM ist auch ein möglicher Kanal für materielle Hilfe für unsere Gemeinschaften in den Schwellenländern. Sie kann Netzwerke aufbauen. Sie könnte auch helfen, indem sie ein wirtschaftliches Audit durchführt und ein praktisches Projekt in dieser oder jener Gemeinschaft unterstützt: den Bau eines Schweinestalls oder eines Hühnerstalls. Vielleicht auch durch die Vergabe von Stipendien speziell für die Ausbildung künftiger Ausbilder oder durch die Einrichtung von Ausbildungsprogrammen vor Ort. Aber das wird ja schon gemacht, und ich wünsche mir, dass es weitergeführt werden kann.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Da ich ein neuer Abt bin, war ich selbst noch nicht in Afrika. Ein Mönch unserer Gemeinschaft, der kürzlich in Séguéya in Guinea weilte, berichtete uns, wie fröhlich das klösterliche Leben dort abläuft, selbst in einem Zustand echter Armut für das Land und für die Gemeinschaft. Dies ist die letzte Gründung unserer Kongregation. In dem Land, in dem sie leben, fehlt es an Infrastrukturen wie Verbindungswegen (Straßen), medizinischer Versorgung... Aber die kleine Gemeinschaft hält ein hohes Niveau des liturgischen Lebens aufrecht, auf Grundlage der in Keur Moussa eingerichteten Liturgie, und es herrscht ein tiefer Geist der Brüderlichkeit. Die Ausbildung ist nicht einfach, und vor allem wegen der fehlenden Infrastrukturen ist die wirtschaftliche Lage sehr prekär, und sie brauchen die Unterstützung der Klöster unserer Kongregation, um den Bau des endgültigen Klosters abzuschließen.
Abt Christopher Jamison, Präses der Englischen Kongregation
Was sind die Hauptanliegen Ihrer Kongregation zum jetzigen Zeitpunkt?
Wie bei so vielen Kongregationen innerhalb der Benediktinischen Konföderation ist eine der Hauptsorgen der EBC derzeit der Rückgang der Zahl der Berufungen und die Überalterung vieler unserer Gemeinschaften. Diese beiden Faktoren machen viele Mönchs- und Nonnengemeinschaften zerbrechlich und werfen Fragen der Nachhaltigkeit auf. Hinzu kommen die gegenwärtigen wirtschaftlichen Herausforderungen und die Notwendigkeit, kreativ nach Einnahmequellen zu suchen. Eine weitere Sorge, auch wenn sie eine positive Dimension hat, ist die Art unseres Apostolats in den Männerklöstern in der Zukunft und wie wir am besten auf die Bedürfnisse der allgemeinen Kirche reagieren können. Ein eindeutig positives Anliegen ist die Frage, wie wir die neu zusammengelegten Frauenklöster am besten integrieren können, die insbesondere den Nonnenklöstern neues Leben eingehaucht haben. Dies bringt eine eigene Herausforderung mit sich, da sie zusammenarbeiten müssen, um neue Konstitutionen zu schaffen, die ihre gemeinsame Vision des monastischen Lebens zum Ausdruck bringen. Die EBC befindet sich daher in einer spannenden Phase des Übergangs, in der sie ihr gemeinsames Sendungsbewusstsein erneuert und neue Wege findet, um ein lebendiges Werkzeug der Evangelisierung zu sein.
Wo sehen Sie Ihre Prioritäten? Wie gehen Sie mit ihnen um?
Wie bereits in der vorhergehenden Frage erwähnt, hat die EBC folgende Prioritäten:
– Stärkung und, wo nötig, Konsolidierung unserer monastischen Präsenz in den acht Ländern, in denen wir vertreten sind. Echte Gemeinschaften des Glaubens und der Geschwisterlichkeit zu schaffen.
– Wiedererlangung eines erneuerten Sendungsbewusstseins und einer gemeinsamen Vision des monastischen Lebens, die uns befähigt, ein Werkzeug für die Evangelisierung zu sein.
– In unserem Verständnis von „Gemeinschaft“ zu wachsen, sowohl innerhalb der einzelnen Klöster als auch als Kongregation, die sich aus Männern und Frauen sowie aus verschiedenen Kulturen und Sprachen zusammensetzt. Diese Internationalität und Vielfalt sind ein Geschenk, das wir erforschen und pflegen müssen.
– Wir müssen mutig prüfen, wo wir möglicherweise Klöster schließen und uns zusammenschließen müssen, damit wir stärker werden und wirksamer Berufungen anziehen können.
– .berprüfung der Art und Weise, wie die Visitationen durchgeführt werden, damit sie für jede Gemeinschaft zu einem bedeutenden Moment werden.
Unser jüngstes Generalkapitel war ein Moment der Gnade und des Wachstums hin zu einer größeren Beteiligung innerhalb der Kongregation. Es wurden sechs Kommissionen eingesetzt, die sich mit Schlüsselbereichen der Erneuerung befassen und die Diskussion fortsetzen und erleichtern sollen:
– Eine mögliche Periode der gemeinsamen Ausbildung
– Die Art und Weise, wie wir den Abtpräses wählen und wie sein erweiterter Rat die Internationalität und Vielfalt innerhalb der Kongregation widerspiegeln kann.
– Die Weiterbildung unserer Mönche und Nonnen ernst zu nehmen, besonders in der menschlichen Bildung.
– Die Konstitutionen der Nonnen zu überarbeiten, um die Geschichte und die Traditionen der neu zusammengeschlossenen Gemeinschaften zu reflektieren.
– Die Frage der Internationalität und wie wir die verschiedenen Kulturen, aus denen die EBC besteht, respektieren und nutzen können.
– Eine erneute Prüfung, wie wir die Visitationen zu einer lebensspendenden und erneuernden Erfahrung machen können.
Wie kann AIM Ihnen konkret helfen?
Das Bulletin bietet eine reiche Quelle an Artikeln, die zeigen, wie das Charisma des Mönchtums in vielen verschiedenen Teilen der Welt gelebt wird. Die AIM kann eine echte Brücke sein zwischen den Klöstern in den Entwicklungsländern, die neue und kreative Wege erforschen, die Regel zu leben, und den etablierten Klöstern in Europa und Nordamerika. Dies ist ein wichtiger Dialog des gegenseitigen Zuhörens und Lernens. Die AIM hat die Aufgabe, diese verschiedenen Stimmen und Erfahrungen zusammenzubringen. Sie könnte vielleichteine interkontinentale Zusammenkunft von Mönchen in Erwägung ziehen, um gemeinsame Anliegen zu teilen und in der Gemeinschaft zu wachsen.
Welche bedeutsame Erfahrung der letzten Zeit können Sie mit uns teilen?
Eine wichtige Erfahrung war vielleicht die fruchtbare Art und Weise, wie die Covid-Pandemie zu einer Stärkung der Bindungen innerhalb der EBC führte. Die Zeiten des längeren „Lockdowns“ führten zu einer Wertschätzung des gemeinsamen Lebens und zu einer Öffnung durch „Webinare“, die ein echtes intellektuelles und geschwisterliches Engagement förderten. Covid bedeutete auch, dass unser Generalkapitel verschoben wurde, was uns eine wunderbare Gelegenheit bot, in einen längeren Vorbereitungsprozess einzutreten, an dem jede Gemeinschaft und auch die Kapitulare beteiligt waren. Das Generalkapitel selbst war ein Moment echter Synodalität, ein geschwisterliches Zuhören, das sich in der Einsetzung der genannten sechs Kommissionen niederschlug, die die Diskussion weiterführen sollen. Die Erfahrung dieses Generalkapitels hat uns bereits angespornt, einen Prozess des Träumens von der Zukunft zu beginnen und uns der Herausforderung zu stellen, diese Träume zu verwirklichen. Unbeweglichkeit ist keine Option, also werden unsere Sorgen zum Antrieb, um voranzukommen.
Versuch einer Synthese der Antworten auf den Fragebogen
3
Perspektiven
Internationales Team der AIM
Versuch einer Synthese
der Antworten auf den Fragebogen
Folgende wesentliche Punkte wurden in den Fragebögen besonders hervorgehoben.
Hauptanliegen
– Die Bedeutung des monastischen Lebens in der heutigen Welt: Wie können wir die Werte des monastischen Lebens für neue Generationen übersetzen und weitergeben?
– Führung und Ausbildung: Wie können wir geeignete Personen für diese Dienste in unseren Gemeinschaften finden?
– Der Mangel an Berufungen, der Rückgang von Neugründungen und die zunehmende Zahl von Klosterschließungen.
– Die Anstrengungen, die wir unternehmen müssen, um unser Klosterleben im Wort Gottes und in der monastischen Tradition sowie in der Erfahrung des menschlichen und spirituellen Teilens zu verwurzeln.
– Wie können wir aus der Gegensätzlichkeit und manchmal sogar aus der Spaltung zwischen Mitgliedern der Gemeinschaften und zwischen Individuum und Gemeinwohl herauskommen?
– Ernsthaftes Nachdenken über die Beziehungen zwischen der nördlichen und der südlichen Hemisphäre in der monastischen Welt.
– Konkrete Rezeption der Enzyklika Laudato Sì und der von Papst Franziskus gewollten synodalen Logik.
– Einige stellen die Frage nach der Beziehung zu den Familien (alte oder kranke Eltern und Einzelkind) im Kontext der lokalen Kulturen.
– Die Bedeutung der Beziehung der Klöster zur örtlichen Umgebung und der Aufbau eines gemeinsamen Lebens mit Laien, die sich einer klösterlichen Gemeinschaft anschließen wollen.
Wie könnte sich AIM einbringen?
– Die Ausübung von Autorität in den Gemeinschaften, wobei es notwendig ist, aus verschiedenen Blickwinkeln darüber nachzudenken und gleichzeitig zu versuchen, ein tiefes Verständnis für diesen Dienst zu entwickeln.
– Unterstützung der Ausbildung auf allen Ebenen:
• Ausbildung für Obere und Ausbilder, unter Einbeziehung der Bemühungen der (regionalen oder nationalen) Vereinigungen.
• Berufsausbildung, besonders zur Unterstützung von Erwerbsaktivitäten.
• Kommunikationstraining.
• Unterstützung internationaler Treffen zur Weiterbildung.
• Bereitstellung von Stipendien, um eine gute Ausbildung von Ansprechpartnern in den Gemeinschaften zu gewährleisten.
• Nutzung und Entwicklung konkreter Möglichkeiten für Online-Kontakte durch den Austausch von Material für die intellektuelle und spirituelle Bildung.
– Ausbildung von Oberen und Ausbildern unter Einbeziehung der Bemühungen von Vereinigungen (regional oder national).
– Berufliche Ausbildung, insbesondere zur Unterstützung von Erwerbsaktivitäten.
– Kommunikationstraining.
– Unterstützung internationaler Weiterbildungstreffen.
– Bereitstellung von Stipendien, um eine gute Ausbildung von Ansprechpartnern in den Gemeinschaften zu gewährleisten.
– Nutzung und Entwicklung konkreter Möglichkeiten für Online-Kontakte durch den Austausch von Material für intellektuelle und spirituelle Bildung. – Unterstützung schwacher Gemeinschaften.
– Begleitung älterer Brüder und Schwestern in den Gemeinschaften.
– Sensibler Umgang zwischen jüngeren und älteren Mitgliedern.
– Bereitstellung ernsthafter Überlegungen zur Nutzung der Gebäude in Verbindung mit dem Leben der Gemeinschaften: Die AIM sollte ein Forum zu dieser Frage anbieten.
– Kooperation und Arbeit mit Laien, die Verantwortung im Kloster teilen.
– Weiterentwicklung des AIM-Bulletins und anderer AIMPublikationen.
– Arbeit der AIM zur Förderung des Bewusstseins für das Netzwerk, das die Gemeinschaften auf der ganzen Welt bilden; AIM könnte eine Brücke zwischen Nord und Süd wie auch zwischen Ost und West sein, indem sie den Austausch zwischen Gemeinschaften fördert und auch die Frage der Aufnahme von Migranten und Flüchtlingen in klösterlichen Unterkünften mit anderen teilt.
– Gemeinschaften dabei helfen, sich wirtschaftlich selbst zu versorgen.
– Gemeinschaften, die auslaufen, dabei helfen, über ihre Erfahrungen nachzudenken und Möglichkeiten für ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Mitglieder zu entwerfen.
– Förderung des Austauschs von Mönchen oder Nonnen zwischen Gemeinschaften für eine gewisse Zeit oder auf Dauer.
– Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen in Orden und Kongregationen.
Neue und wichtige Erfahrungen
– Bildung neuer Kongregationen für Schwestern mit allen damit verbundenen Herausforderungen und Chancen.
– Internationale Treffen junger Professen wie in Rom in der jüngsten Vergangenheit.