Klösterliches Leben und synodaler Weg
Jean-Pierre Longeat OSB
Präsident der AIM
Das Bulletin der Aim versucht, mit den vielfältigen Impulsen des kirchlichen Lebens und des Lebens in der Welt in Einklang zu stehen. Daher stimmt die vorliegende Ausgabe auf den synodalen Weg zum Thema Synodalität ein, wie ihn Papst Franziskus wünscht.
Hat das monastische Leben diesbezüglich etwas Besonderes zu sagen und zu leben? Zweifellos, und es ist unsere Pflicht, den besonderen Charakter unserer Sendung zum Ausdruck zu bringen. Die drei Begriffe, die im Brief von Kardinal Mario Grech, dem Generalsekretär der Bischofssynode, an die monastischen Gemeinschaften hervorgehoben wurden, geben gut wieder, was unseren Ansatz kennzeichnet: Zuhören, Bekehrung, Gemeinschaft. Ein tiefes Zuhören, zu dem der Benedikt schon im Prolog seiner Regel einlädt und das er im Laufe der Zeit entfaltet; eine Bekehrung, die vom Verstand zum Herzen führt, um dort die Beziehung zur Quelle des Lebens zu pflegen; und eine echte Gemeinschaft, um von dieser Grundlage aus alle unsere brüderlichen, freundschaftlichen und sozialen Beziehungen zu harmonisieren.
Wenn wir gemeinsam auf diesen schönen Horizont blicken, hat keiner von uns die Muße, resigniert zu verzagen, falls jemand dazu versucht sein sollte. Um uns zu ermutigen weiterzugehen, lässt uns Pater Geraldo González y Lima, Mitglied unseres internationalen Teams, an der Begegnung mit dem Auferstandenen teilhaben, wie sie die Emmaus-Wanderer erlebten, indem sie ihre Zweifel und Fragen teilten und die Erleuchtung dessen empfingen, der sich in seinem Wort und beim Brechen des Brotes schenkt. Dom Bernard Peeters teilt seine ersten Eindrücke als neuer Generalabt der Trappisten, der mit dem ganzen Orden unterwegs ist. Zwei benediktinische Nonnen erzählen uns von ihrem Ansatz der Synodalität nach der Regel Benedikts. Eine Theologin, die sich auf die Schriften von und über Tibhirine spezialisiert hat, berichtet über die tiefe Erfahrung von Synodalität, die die algerische Gemeinschaft gemacht hat.
Verschiedene Rubriken teilen sich, wie üblich, den Rest dieser Ausgabe. Die Dynamik des Teilens im Bereich des klösterlichen Handels gibt ein Echo der wirtschaftlichen Praxis der Klöster. Die syro-malabarische Liturgie der Abtei Kappadu in Kerala sorgt für Abwechslung; und die beeindruckende Gestalt von Mutter Pia Gullini aus Laval/Grottaferatta/Vitorchiano gibt uns ein anregendes Zeugnis des klösterlichen Lebens. Schließlich stellen wir die Praxis des Studiums in Bouaké an der Elfenbeinküste vor, das von der AIM unterstützt wird.
Wie man sieht, ist der monastische Beitrag für die Kirche und die Welt nach wie vor sehr lebendig. Die Mönche, Nonnen, Brüder und Schwestern unserer großen Familie müssen sich ihrer Verantwortung in dieser Hinsicht immer mehr bewusst werden und darauf achten, dass sie sich nicht auf den engen Bereich ihrer örtlichen Gemeinschaft beschränken. Lassen Sie uns gemeinsam im Wort Gottes und im Leib Christi verwurzelt sein, um unseren Weg mit geweitetem Herzen in Gemeinschaft mit all unseren Brüdern und Schwestern auf dem Weg dieses Lebens voranzuschreiten.