Jean-Pierre Longeat OSB
Präsident der AIM
Diese ausgabe des bulletins ist etwas anders gestaltet als die sonstigen Nummern: Im Mittelpunkt steht dieses Mal ein Arbeitsheft, das vom internationalen Team der AIM zusammengestellt wurde und das die interne Diskussion der Klostergemeinschaften über heutige Herausforderungen anregen soll. Dieses Bulletin gibt neben den sonstigen Themen auch noch einige Hinweise, wie das Arbeitsheft genutzt werden kann. Das Arbeitsheft mit dem Titel „Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart“ ist daher im Zusammenhang mit dieser Ausgabe des Bulletins zu lesen.
Ein Spiegel hilft dabei, sein eigenes Gesicht zu betrachten und es zu reinigen, damit der äußere Anblick erfreulich bleibt. Unser „Spiegel“ betrifft ganze Klostergemeinschaften. Jede Gemeinschaft ist eingeladen, dieses Instrument der Selbstwahrnehmung einzusetzen, das die Dinge auf den Punkt bringen und zu einer gemeinsamen Vision führen will, die von der gesamten Gemeinschaft geteilt werden kann. Unser „Spiegel“ muss in seiner Anwendung nicht auf Klostergemeinschaften beschränkt bleiben, sondern kann auch bei anderen Gemeinschaftstreffen eingesetzt werden, zum Beispiel bei monastischen Zusammenschlüssen und Zusammenkünften oder bei Kursen von Ausbildern.
Bei der Themenauswahl des „Spiegels“ wurden aktuelle Herausforderungen in den Mittelpunkt gestellt: Gemeinschaft, Führung, Ausbildung, Berufung, Arbeit, wirtschaftliche und finanzielle Stabilität und die Beziehungen zur Gesellschaft. Nach der Erfahrung des Internationalen AIM-Teams, das regelmäßig weltweit Klostergemeinschaften besucht, setzen sich viele Gemeinschaften intensiv gerade mit diesen Fragen auseinander. Denn bei manchen Situationen stellt sich eine Lösung nicht von selbst ein, sondern es bedarf einer grundsätzlicher Reflexion und vor allem ein vertieftes Verständnis, wie jedes einzelne Mitglied der Gemeinschaft und die Gemeinschaft selbst sich engagieren will. Bei solchen Überlegungsprozessen kann unser „Spiegel“ vielleicht hilfreich sein.
Es liegt auf der Hand, dass unser Arbeitsheft je nach Situation und Umfeld angepasst werden muss. Es stellt nur einen Ausgangspunkt dar, keine Lösung. Jede Gemeinschaft, die es benutzt, muss seinen Text für ihre Bedürfnisse umschreiben.
Wir unsererseits wollen mit diesem „Spiegel“ nur einen Vorschlag machen. Falls aber jemand dazu Nachfragen hat oder sich bei der Umsetzung beraten lassen will, kann er/sie uns gerne kontaktieren.
Unter den sonstigen Beiträgen dieser AIM-Nummer sei der Text von Abt Jean-Michel Grimaud (Landévennec) hervorgehoben, der sich mit dem Thema „Brüderlichkeit“ befasst. Daneben gibt es – wie immer – lesenswerte Beiträge unter den Rubriken „Liturgie“, „Klösterliche Lebenszeugnisse“, „Geschichte“ oder aktuelle Informationen.